Dienstag, 2. Juni 2015
Stress, Stresslöser, Ziele und Projekte
Zuerst etwas Allgemeines über Stress. Ich bin beim besten Willen kein Profi auf dem Gebiet, aber das essentielle habe ich mir trotzdem aus dem Bio Unterricht gemerkt. Es gibt zwei Arten von Stress. Stress über eine kurze und über lange Zeit. Und besonders letzterer ist gefährlich. Er beeinflusst den Körper so weit, dass man sogar ernsthaft davon krank werden kann. Oft merkt man gar nicht, dass es chronischer Stress ist. Man rutscht einfach so hinein und stempelt es als Alltag ab. Aber wenn es dann richtig gefährlich wird, ist es schwer, einen Weg zu finden mit diesem Stress umzugehen, oder ihn sogar ganz zu lösen.

Der erste Schritt dabei ist herauszufinden, was überhaupt den Stress auslöst. Das können ernste Dinge sein, aber auch kleine Dinge, die andere Personen als ganz nicht stressig empfinden. Dabei das herauszufinden, kann ich euch nicht helfen. Aber ich kann meine Strategien mit euch teilen, die ich nutze um mit dem Stress umzugehen. Oder sagen wir „versuche“ damit mit umzugehen.



Was mich betrifft ist mein Stress nicht wie zu erwarten wäre, damit begründet, dass Klausuren anstehen. Es ist etwas viel normaleres. Etwas, was andere Leute vielleicht nicht einmal bewusst wahrnehmen. Gut zu wissen dabei wäre es, dass ich von den frühen Jahren im Gymnasium an mit Mobbing zu tun hatte. Ich war kränklicher als andere Kinder, hatte „verrückte“ Hobbies, war still und bemühte mich nicht darum in die Klassengemeinschaft integriert zu werden und arbeitete lieber alleine als mich nach anderen zu richten. Es gab also niemanden, der mich hätte verteidigen wollen oder es Lehrern melden würde. Als kleine Anmerkung am Rande muss ich vom heutigen Sichtpunkt aus sagen, wie kindisch es ist jemanden wegen Hobbies, Aussehen, Kleidung oder Familiensituation zu mobben, aber als Kind kann man solche Argumente schlecht vorbringen.

Zwar hat sich das Mobbing gelegt als ich die Schule gewechselt hat, doch Einfluss auf mein Leben hat es immer noch. So ist es für mich purer Stress zwischen vielen Menschen zu sein. So weit, dass ich mir einiges über Körperhaltung angelesen habe um selbstbewusst zu wirken und niemandem etwas von mir selbst erzähle, um die Angriffsfläche klein zu halten. (Ein Grund wieso ihr hier im Blog auch niemals meinen Wohnort oder Namen sehen werdet.)

Kurz zusammen gefasst macht es also Uni für mich zu einer täglichen Hölle. Natürlich weiß ich, dass Leute die den Verstand besitzen und studieren, nicht so intolerant sein können, jemanden zu mobben und cih bin jedes Mal wieder überrascht, wenn mir gegenüber jemand hilfsbereit und freundlich ist. Ich weiß auch, dass es mich eigentlich nicht kümmern sollte, was andere Leute von mir denken und ich mich nur um Freunde kümmern brauche, aber trotzdem bleibt der konstante Wunsch weiterhin bestehen, einfach unsichtbar zu sein.

Ursachen dafür sind ganz klar ein zu geringes Selbstvertrauen und nicht mit sich selbst zufrieden zu sein. Es gibt also zwei Wege sich den Stress abzuhalten. Entweder man behebt die Ursachen, was mir ziemlich schwer fällt, oder man sucht sich eine Möglichkeit dem Stress entgegen zu wirken.



Ich habe schon öfter gegooglet, fand aber keinen der Tipps wirklich hilfreich. Vor allem „Atemtechniken“ haben mir mehr Ärger beschert als sie gelöst haben. So wurde es nach wenigen Stunden mehr zu einem Zwang tief einzuatmen bis zu dem Punkt, an dem meine Lungen schmerzten. Es hat Tage gedauert diese Angewohnheit wieder weg zu kriegen.

Einige Leute schwören auf Musik. Ich kann jetzt nicht behaupten, dass Musik mir den Stress nimmt, aber sie hilft auf jeden Fall während ich unterwegs bin. Nicht zu hören was andere Leute um mich herum sagen verringert die Wahrscheinlichkeit anstößige Kommentare zu hören und hilft dabei die Menschenmengen einfach auszublenden. Man muss nichts weiter tun als in der Bahn die Augen zu schließen und man ist in einer anderen ‚Dimension‘ in der man nichts mitbekommt.

„Nur eine Sache auf einmal“ ist eine Gegenmaßnahme der ich überhaupt nicht zustimmen kann. Das hilft nur, wenn man den Stress durch zu viel Arbeit oder zu hohe Ansprüche empfindet.

„Schlafen sie gut und lange“ auch etwas, was mir persönlich nicht Hilft, da meine Probleme mir meist in die Träume folgen. Selbst lucides Training hat nicht dabei geholfen. Aber vielleicht hilft der Tipp ja einem von euch 8)

„In der Natur sein. Fotos von der Natur machen“. An sich kann ich mir gut vorstellen, dass es helfen kann. Aber mit meiner Allergie gegen Pollen verursacht es eher Probleme.

Meine Freundin hat mir empfohlen zu schreiben. Sie selbst nutzt diese Technik um Probleme in ihren Fanfiction zu verarbeiten. Ich selbst scheitere aber immer an Faulheit oder an zu großer Selbstkritik, weswegen Fanfiction meist nach wenigen Kapiteln aufgegeben werden. Aber in gewisser Weise versuche ich ja jetzt einen anderen Weg von Schreiben.



Sich Ziele setzen. Etwas in der Zukunft haben, worauf man sich freuen kann. Sei es ein Treffen mit Freunden in Düsseldorf, der Release eines neuen Games, die Fortsetzung eines Animes, eine Tagesfahrt ans Meer, Urlaub in London oder Pläne zu einer guten Freundin in Amerika zu fliegen. Man sollte sich immer etwas vor Augen halten, das einem persönlich wichtig genug ist, um in Richtung Zukunft zu arbeiten. Als für mich mehrerer dieser Punkte wegbrachen, war es schwer einen Grund zu finden, sich überhaupt durch dieses Leben zu schlagen. Deswegen mein guter Rat: Selbst wenn ihr meint keinen Grund zu haben sich auf die Zukunft zu freuen, dann sucht euch etwas. Schmiedet Pläne, macht euch eine Liste um diese Pläne zu verwirklichen, sagt ganz deutlich „Ich gehe zur Uni, weil…“ ich später einmal genügend Geld verdienen möchte, um mir zu kaufen, was ich möchte, ab und zu Urlaub machen zu können, nicht immer auf jeden Cent achten zu müssen.

Bedenkt immer, dass ihr zu nichts! gezwungen werdet (außer vielleicht Schulpflicht, aber selbst das bringt euch etwas im Leben und ist keine Verschwendung!) und es eine eigene Entscheidung ist, euch dem Stress zu stellen. Deswegen solltet ihr euch auch keinem Leistungsdruck unterwerfen.



Eine weitere Möglichkeit ist es etwas zu finden, was euch so viel Spaß macht, dass ihr es über eine große Zeitspanne ausüben möchtet. Etwas, worauf ihr euch während dem Vormittag freut, weil ihr es am Nachmittag wieder aufnehmen könnt.

Überlegt euch solche Hobbies oder Projekte. Etwas worin ihr Zeit investiert und am Ende sagen könnt „Ich habe etwas erreicht!“

Auch hier kann es eine ziemlich weitgefächerte Definition sein. Vielleicht wollt ihr besser in einer Sportart werden, oder wollt eure Fantasybücher Sammlung erweitern. Oder ganz simpel in einem Onlinespiel besser werden. Für eine neue Rüstung oder Waffe grinden, eine Vielfalt an Pokémon züchten, eine Fanfiction schreiben, Videos oder Lets Plays machen. Es kann alles sein, was euch Spaß macht.

Ich für mich selbst habe gemerkt, dass es mir unglaublichen Spaß macht mit dem RPG Maker zu arbeiten. Gut, es ist vielleicht nichts womit ich angeben kann, aber man hat am Ende auch ein Ergebnis, von dem man sagen kann „Das habe ich aufgebaut.“

Wenn man die ersten Fortschritte nach Tagen in der Database sieht, die Charaktere leben sieht, vielfältige Kampftechniken sieht, eine Welt zu erkunden hat, einen Storyplot zu entdecken hat. Zwar ist das Ergebnis nicht sehr auszahlend, bedenkt man, dass man oft mehrere Tage für eine Spielstunde programmiert, aber das macht mir nicht viel aus. Ich weiß ja selbst wie viel Herz da drin steckt.

Deswegen habe ich den Entschluss gefasst wieder an einem neuen Projekt zu arbeiten. Vielleicht geht es alleine nicht sehr schnell voran, doch lenkt es mich ab, macht mir Spaß und bietet eine tolle Gelegenheit meine Liebe zu Games auszuleben. Und wer weiß, vielleicht halte ich auch mal etwas über das Projekt im Blog fest. Immerhin ist es auch ein ziemlich wichtiger Punkt in meinem Leben.



Vielleicht habt ihr auch selbst noch einige Tipps, die ich hier nicht aufgeführt habe. Die würde ich dann entweder rein editieren, oder einen Neuen Blogeintrag als kleine Übersicht posten. Wenn es nur einer Person hilft, wäre mein Ziel schon erfüllt.

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Der Mensch hinter dem Selbstexperiment
Seit einigen Jahren kämpfe ich mit mehr oder weniger leichten Depressionen/Stimmungsschwankungen, die ausgelöst wurden als ich kurz vor meinem Abitur umziehen musste, Freunde und bekannte Umgebung zurückließ und sozial wieder von vorne anfangen musste. Vor knapp einem halben Jahr bin ich in ein Tief gerutscht, als ich erfahren musste, dass die falschen Freunde in meinem Kontaktkreis deutlich überwiegen. Vor einer Woche hatte ich dann einen kompletten Breakdown. Gereitzt war ich bereits durch Stress in der Uni, hinzu kam dann noch eine Meinungsverschiedenheit mit einem Freund und das Wegbrechen von meiner Fluchtmöglichkeit (Onlinegames). Meine beste Freundin hat mich wieder einigermaßen aufgebaut, aber trotzdem möchte ich versuchen wieder positiver zu denken. Deswegen werde ich in naher Zukunft alles in diesen Blog packen, was meiner Meinung nach mein Leben bereichert. Das können Erlebnisse sein, Themen wie Animes, Freundschaft aber auch ganz simple Dinge, die mich zum Lachen gebracht haben. Man kann es also meine Sammlung von Lebensfreude nennen.

Zu meiner Person selbst bleibt nicht viel zu sagen, aber ich versuche trotzdem das für euch wichtigste zusammen zu fassen:
Ich bin 20 Jahre alt, studiere Rechtswissenschaften, habe schon in drei verschiedenen Bundesländern gelebt, habe keine Geschwister, liebe Animes und Games über alles und bin vernarrt in Doctor Who.
Freundschaft bedeutete mir immer sehr viel, weswegen es um so mehr schmerzte zu akzeptieren, dass einige langjährige Freunde sich in eine andere Richtung entwickeln und kein Interesse mehr an Freundschaft haben.
Schon als Kleinkind war ich hin und weg von Fantasywelten. Als ich im Kindergarten war, kauften meine Eltern sich einen SNES mit Tetris attack (welches mein erstes Spiel wurde), Donkey Kong country und Super Mario World. Noch bevor ich in die Schule kam, spielte mein Vater Pokémon Rot auf dem Gameboy, was ich natürlich auch tun durfte. Meine erstes Taschengeld gab ich dann für Pokémon Blau aus, weil ich begeistert von dem Spiel war. Man könnte also sagen, das sich mit einem Gameboyspiel lesen lernte.
In der ersten Klasse kam dann Digimon neu für mich hinzu. Natürlich lässt sich darüber streiten, ob es falsche Erziehung war mir so früh Videospiele zu erlauben, aber ich kann dazu nur sagen, dass ich heute eine ganz andere Person wäre, wenn ich nicht mit Pokémon, Digimon und Nintendo aufgewachsen wäre. Vielleicht stammt daher auch der große Wert, den Freundschaft für mich hat. Immerhin habe ich von klein an gesehen, wie wichtig Freundschaft ist und vor allem wie wertvoll.
Rechtschreibung mochte mich nie so wirklich und ich sie ebenfalls nicht. Die Warnung wurde also ausgesprochen. Ich zahle keinen Schadensersatz, wenn ihr über Rechtschreibfehler stolpert und euch verletzt.
Charakterlich einschätzen kann ich mich selbst eher schlecht, werde aber von meinen Freunden als zuverlässig, hilfsbereit und "zu nett" beschrieben. Beliebte Vergleiche sind 'Hikari' aus "Digimon" und 'Colette' aus "Tales of Symphonia" womit wir auch schon bei einem der Dinge wären, die ich sehr gerne festhalten würde.

"Tales of Symphonia" kurz beschrieben ist ein Spiel der "Tales of" Serie, welches 2003 für GC /PS2 erschienen ist und 2014 als HD Remake für die PS3 veröffentlicht wurde. Es gibt einen Anime zu dem Spiel, welcher vor knapp 2 Jahren beendet wurde und einen Manga, der seit dem Remake besteht. Die fantastische Welt Sylvarant leidet unter Hungersnöten, da kaum noch Mana vorhanden ist. Eine anfangs kleine Gruppe macht sich auf den Weg, diese sterbende Welt zu erneuern.
Was aber noch viel stärker für den Plot spricht ist der verstärkte Fokus auf Freundschaft, Toleranz und Durchhaltevermögen.
Es ist vielleicht etwas lächerlich, dass mir fiktive Charaktere Lektionen erteilen, aber besonders nach dem Breakdown war es eine extreme Erfahrung für mich das ganze Abenteuer erneut zu durchleben.

Ihr müsst wissen, dass die Hauptpersonen vielleicht etwas kindisch und stumpf wirken. Lloyd mit seinem Enthusiasmus, der nie lange anhält. Sein unerschütterliches Vertrauen darin, eine Möglichkeit zu finden, jeden glücklich zu machen. Und natürlich seine Hingabe gegenüber von Freunden.
Aber selbst im späteren Verlauf, wenn er mit Verrat zu kämpfen hat und alles aussichtslos scheint, verliert er seinen Glauben in seine Freunde nicht. So etwas kostet unglaubliche Kraft! Vielleicht mag er kindisch sein, doch ist er in dem Punkt vielen Erwachsenen vorraus. Hinzu kommt, dass er sich niemals vor Entscheidungen oder einer Verantwortung drückt. Das Wort "unmöglich" gibt es in seinem Wortschatz nicht.
Und ganz ehrlich? Ich bin beeindruckt und zugleich neidisch.
"Es tut mehr weh nicht vertrauen zu können, als verraten zu werden."
Ein Zitat, welches mich ziemlich aus der Bahn geworfen hat. Es scheint unwichtig, wenn es einen nicht selbst betrifft. Aber ich habe so oft versucht meine Freunde von mir zu stoßen aus Angst davor wieder einen Tritt in den Rücken zu bekommen. Dabei sollte ich diesen Egoismus bei Seite legen und sie nicht für etwas anklagen, das andere Leute mir angetan haben.

Dann haben wir noch Colette. Ein unscheinbares Mädchen, tollpatschig und völlig naiv. Aber nur nach außen hin. In sich selbst verschlossen trägt sie eine größere Verantwortung als man sich vorstellen kann. Ich nehme nicht zu viel vorweg, bedenkt man, dass all das in den ersten Spielstunden des 40+ Stunden Meisterwerks bzw in den ersten 3 Folgen des Animes behandelt wird.
Colette wurde als Auserwählte der Welterneuerung erzogen. Die einzige Person, die diese sterbende Welt retten kann. Auf ihr ruht die Hoffnung der ganzen Welt. Aber was hat sie selbst für eine Wahl? Sie hat keine. Sie ist nicht mal wütend auf ihr Schicksal. Sie akzeptiert es und tut es freien Herzens, obwohl sie weiß, dass am Ende der Reise die Verwandlung in einen Engel bevorsteht, was mit ihrem Tod gleichzusetzen ist.
Eigentlich sollte sie da doch etwas egoistischer sein und alles tun, was sie möchte, oder? Stattdessen ist sie hilfsbereit, freundlich, beschützt jede Person auf dieser Welt. Alles mit einem Lächeln. Nie beschwert sie sich. Nie weint sie. Sie ist sogar glücklich, weil sie weiß, dass sie anderen helfen kann und ihre Freunde ein sicheres Leben in einer erneuerten Welt führen würden.
Dagegen fühle ich mich fast... jämmerlich. Wie kann ich es wagen mein Leben als schlecht zu empfinden, wenn es Menschen wie sie gibt? Viele Leute empfinden Colette als nervig. Weil sie schwächlich wirkt und weil sie "zu nett" ist. Aber ich finde, dass sie eine der stärksten Charaktere ist, die die Anime Welt zu bieten hat. Wer würde jemals selbstlos sein Leben geben ohne jemals irgendetwas zu bereuen oder irgendjemanden für das nicht gewählte Schicksal zu beschuldigen?

Ich hoffe, dass man etwas nachvollziehen kann, wieso ich emotional so beeindruckt vom Verhalten dieser Charaktere bin und wieso ich mir wünsche, etwas von ihrer Einstellung übernehmen zu können.
Jedenfalls war es das von mir fürs Erste. Ich habe schon viel mehr geschrieben als ich wollte.
Falls ihr bis hierher durchgealten habt, lasst mir doch irgendwie eure Meinung zukommen.
Oder falls ihr sonst noch Fragen zum Blog oder meiner Wenigkeit habt, schreibt eine PN.

#Randomline: Dejavu beim Schreiben gehabt. Fast als wäre diese spontane Idee einen Blog zu starten gar nicht so spontan... gruseliger Gedanke.

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